Ein kleiner Roboterjunge kämpft für den Frieden – und beeindruckt mit seinen Flugkünsten (in seinen Beinen hat er einen Düsenantrieb), mit eingebauter Übersetzungssoftware und ähnlichen Finessen. Tetsuwan Atomu (westl. „Astro Boy“) heißt das Geschöpf aus der Feder des Mangaka Tezuka Osamu, der nach dem zweiten Weltkrieg nicht nur das Medium Manga revolutionierte, sondern auch den typischen Stil japanischer Anime-TV-Serien entwickelte. Marc Steinberg widmet sich in seinem Buch Anime’s Media Mix: Franchising Toys und Characters in Japan (2012) der Entwicklung der TV-Serie und dem dazu parallel aufkommenden Character Merchandising. Als Atomu das Fliegen lernte weiterlesen
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Globaler Japan-Pop und viele Ansatzpunkte
Nachdem wir hier seit der letzten Woche schon über den Populärkultur-Begriff, über die lokale Verortung von Populärkultur und ihre Zielgruppen diskutiert haben, ging es gestern noch einmal um das Spektrum von „japanischer Populärkultur“, das wir hier im Blog und im Seminar behandeln. Eine Teilnehmerin brachte es ganz gut auf den Punkt: Was wir behandeln ist in Japan entstandene Populärkultur, die den Sprung über die Grenzen des Lokalen hinaus geschafft hat und zur globalen Populärkultur geworden ist. Globaler Japan-Pop und viele Ansatzpunkte weiterlesen
Mechademia
Für alle die sie noch nicht kennen: Mechademia ist eine wissenschaftliche Zeitschrift, die sich japanischer Populärkultur, vor allem Anime und Manga, widmet. Jeder Band ist einem bestimmten Oberthema gewidmet, zu dem es verschiedene Beiträge gibt. Die neueste Ausgabe (No. 8) widmet sich zum Beispiel dem großen Mangaka Tezuka Osamu.
Einige Bände haben wir in der ULB, aus den anderen kann man per Fernleihe Artikel bestellen.
Japanische Jugendkulturen als Teil einer „Bastelexistenz“

Wie unterscheiden sich gegenwärtige Jugendkulturen und Fandoms von früheren Strömungen? Warum ist Visual Kei anders als Punk? Und was macht überhaupt den Reiz japanischer Jugendkulturen für westliche Jugendliche aus? Ein Text des Soziologen und Medienwissenschaftlers Marco Höhn liefert einige Ansätze zur Beantwortung dieser Fragen: „Visual Kei“ – Vom Wandel einer „japanischen Jugendkultur“ zu einer translokalen Medienkultur Japanische Jugendkulturen als Teil einer „Bastelexistenz“ weiterlesen
Viele Fragen und John Fiske
In unserer Seminarsitzung gestern ging es vor allem um eine Frage: Warum soll man sich überhaupt wissenschaftlich mit Populärkultur beschäftigen?
Einer, der schon Antworten darauf geliefert hat, als viele Wissenschaftler noch die Nase über solche Themen rümpften, ist John Fiske (geb. 1939). Fiske ist zwar schon seit 2000 aus der Wissenschaft ausgestiegen, seine Ansätze gelten aber immer noch als wegweisend in der Medienwissenschaft und in den Cultural Studies (einen kleinen Überblick über die Cultural Studies gibt es hier). Viele Fragen und John Fiske weiterlesen
Für Lolita-Interessenten

Dieser Eintrag ist für alle gedacht, die sich ein wenig für Lolita-Fashion, oder im weiteren Sinne alternative Lebensstile interessieren. Ich möchte euch in diesem kleinen Essay nämlich folgenden Text näherbringen, über den ich im ILIAS gestolpert bin:
YOUNKER, Terasa (2011): Lolita: Dreaming, Despairing, Defying
Wie fängt man einen solchen Beitrag am besten an? Ich bin da bei Weitem nicht so kreativ, wie die Autorin dieses Textes. In dem lautet nämlich der erste Satz folgendermaßen:
„If one enters the basement of street fashion hub Laforet in Harajuku, Tokyo, one will come across a curious fashion creature found almost exclusively in Japan: An adult woman, usually in her late teens or early twenties, dressed like a doll.“
Aha, es geht also um Erwachsene, die sich anziehen wie Puppen. Für Lolita-Interessenten weiterlesen
Popularkultur ist immer im Werden, ihre Bedeutungen können niemals in einem Text identifiziert werden, denn Texte werden immer nur in sozialen und intertextuellen Beziehungen aktiviert oder bedeutungsvoll gemacht.
Fiske, John (2000): Lesarten des Populären. Wien: Turia + Kant, S. 16.