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Kochi und die Fernsehserie „Osozaki no Himawari“

Von Christin Benckenstein

Shimanto River; Flickr, CC PYONKO OMEYAMA

Kochi ist eine Präfektur im Süden Shikokus. Sie ist zwar die größte der vier Präfekturen Shikokus und die Nummer 18 ganz Japans, allerdings sind 84% ihrer Fläche mit Wäldern bewachsen und es leben dort nur ungefähr 764.500 Menschen – bei einer Fläche von ca. 7105 km² sind das nur knapp 112 Einwohner je Quadratkilometer. Kochi ist umgeben von Bergen und Küsten, im Osten erstreckt sich das Kap Muroto und im Westen das Kap Ashizuri, die durch weitläufige Sandstrände miteinander verbunden sind. Das Kap Muroto ist besonders bekannt für die Strände Shira-hama und Ikumi-kaigan. Die Hauptstadt Kochis ist Kochi City und liegt am Fuße des Kochi-Schlosses, welches 1603 erbaut und 1753 nach einem Feuer restauriert wurde. Es ist eines der wenigen Schlösser Japans, das Jahrhunderte lang Kriege und Naturkatastrophen überstanden hat. Die größte Attraktion von Kochi City ist das Yosakoi matsuri. Es findet seit 60 Jahren jährlich vom 9. bis 12. August statt und startet mit einem großen Feuerwerk, das die ganze Stadt in eine festliche Stimmung versetzt. Außerdem treten Teams von ca. 20.000 Yosakoi-Tänzern im Zentrum und am Bahnhof der Stadt auf. Das Fest ist mittlerweile so bekannt, dass jährlich um die 1 Millionen Besucher aus ganz Japan dafür anreisen.

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Hayao Miyazaki – Die Werke eines großen Meisters im Kontext von Mensch und Umwelt

wald
Der Mononoke-hime-Wald auf Yakushima; Flickr cc, khkg

In diesem Artikel möchte ich drei Werke des japanischen Animationsfilm-Regisseurs Hayao Miyazaki vorstellen, in welchen unter anderem der Mensch in seinem Verhalten der Natur gegenüber reflektiert wird, sowie einen Bogen schlagen zu den Problemen, mit denen wir uns (vielleicht gerade heute) auch in unserer realen Welt konfrontiert sehen müssen. Dabei haben die Thematiken dieser schon etwas älteren Filme nichts an ihrer Aktualität eingebüßt – im Gegenteil. Anhand der Animationsfilme Prinzessin Mononoke, Nausicaä aus dem Tal der Winde und Das Schloss im Himmel lassen sich besonders gut Problematisierungen der Beziehung zwischen Mensch und (seiner) Umwelt festmachen. Nach eigener Aussage möchte Miyazaki selbst mit seinen Filmen lediglich unterhalten und keine tiefere Moral oder Botschaften vermitteln. Vielleicht liegt in diesen Worten aber auch die Absicht, keinen festen Rahmen vorzugeben, um der Imagination der Zuschauer bei ihrer eigenen Art der Interpretation keine Grenzen zu setzen. Gleichzeitig aber reflektiere laut Miyazaki ein Kunstwerk auch immer die Ereignisse seiner Entstehungszeit. Man kann dennoch nicht umhin, die Thematiken und Motive von Miyazakis Filmen zwangsläufig mit der eigenen Welt in Verbindung bringen zu wollen, da seine Werke einen enorm breiten Interpretationsspielraum lassen. In diesem Fall möchte ich versuchen, das Thema Mensch und Natur, das meiner Meinung nach eines der zentralen Motive in Teilen von Miyazakis Werken darstellt, zu betrachten. Welche Parallelen können wir ziehen zwischen Miyazakis phantasievollen Welten und unserer eigenen, insbesondere in Hinblick auf aktuelle Diskurse? Hayao Miyazaki – Die Werke eines großen Meisters im Kontext von Mensch und Umwelt weiterlesen