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Ore wa mita – Ein Augenzeugenbericht zu Hiroshima in Manga-Form

Abb. 1: Cover der Originalausgabe (aus: Genbaku to inochi, 2013)

Der Manga-Zeichner Nakazawa Keiji ist mit seinem Werk Hadashi no Gen („Barfuß durch Hiroshima“, ab 1973) berühmt geworden. Doch schon vorher hat er sich mit dem Thema auseinandergesetzt: In Ore wa mita verarbeitet der Künstler seine eigenen Erlebnisse als Zeuge des Atombombenabwurfs auf Hiroshima. Felix Naumann stellt dieses wichtige Werk vor.

Der bekannte Manga-Autor Nakazawa Keiji verarbeitet in seinem 1972 erschienenen Werk Ore wa mita おれは見た, zu Deutsch: „Ich hab’s gesehen“, seine Erlebnisse als Überlebender und Augenzeuge des Atombombenabwurfs über Hiroshima am 6. August 1945. Nakazawa war dabei so nahe am Geschehen, dass er gestorben wäre, hätte nicht eine dicke Steinmauer seinen Körper von der ausstrahlenden Hitze der Atombombe abgeschirmt.

Die Originalfassung in Schwarz-Weiß erschien in der September-Ausgabe des beliebten Manga-Magazins Shōnen Jump im Jahre 1972. Als Titelbild wählte Nakazawa sein eigenes entsetztes Gesicht, das den Schrecken des Atombombenabwurfs einfängt (Abb. 1). Darüber steht der Satz: „Eine schockierende Autobiographie, gezeichnet mit dem Stift des Blutes“. Im Dezember 1982 erschien eine colorierte und teilweise gespiegelte englische Fassung unter dem Titel „I saw it“ in den USA beim Verlag Educomics.
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Saga no Gabai Baachan: Das Leben – eine Frage der Einstellung

Foto Cover "Saga no Gabai Baachan"
Foto DVD-Cover „Saga no Gabai Baachan“

Lena Holzapfel stellt uns die Filmadaption des Bestsellers Saga no Gabai Baachan vor. In ihrer Rezension begleitet sie den jungen Akihiro auf seiner Reise in das ländliche Saga der Nachkriegszeit, wo er mit seiner gabai („super“) Großmutter leben muss.

In einer Gesellschaft, in der das Erlangen von Reichtum und Macht unser Leben bestimmt, müssen wir uns immer wieder damit auseinandersetzen, welche Aspekte unseres Lebens wirklich wichtig sind. Unsere Umgebung gibt uns das Gefühl nie zufrieden sein zu können und immer mehr zu wollen. Trotzdem gibt es Menschen, die uns immer wieder davon überzeugen können, dass man auch mit weniger zufrieden sein kann. Auf genauso einen Menschen trifft man in dem Film „Saga no gabai baachan“ („Die super Oma aus Saga“).

In der Filmadaption des autobiographischen Romans des Comedians Shimada Yoshichi „Saga no gabai baachan“ (2006, Regie: Hitoshi Kurauchi), spielt Koichi Ikeda den Jungen Akihiro, der in der harten Nachkriegszeit bei seiner Großmutter (gespielt von Kazuko Yoshiyuki) in einer Kleinstadt namens Saga im südlichen Japan leben muss, da seine Mutter nicht dazu in der Lage ist, ihn zu versorgen. Der Film begleitet den anfangs widerwilligen und trotzigen Akihiro durch seine Jugend bei der Großmutter und bietet Einblicke in die Entwicklung ihrer Beziehung. Saga no Gabai Baachan: Das Leben – eine Frage der Einstellung weiterlesen