Schlagwort-Archive: Manga

Death Note als terebi dorama

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Abb. 1: Webseite zum dorama

Mit Manga, Anime, Realfilmen, Videospielen, einem Musical und Light Novels hat das Death-Note-Universum schon sehr beachtliche Ausmaße angenommen. Nun erobert sich die Geschichte noch ein weiteres Medium: Am 5. Juli startet zur neuen dorama-Saison in Japan Death Note als real verfilmte TV-Serie (terebi dorama) auf dem Sender NTV (immer sonntags 22.30 Uhr). Auf der Webseite zu der Serie, die in einem düsteren Look gehalten ist (vgl. Abb. 1), gibt es erste Informationen.

Light Yagami wird gespielt von dem sehr populären Schauspieler Kubota Masataka, der zur Zeit in vielen Kinofilmen und TV-Serien (z.B. gerade Algernon ni Hanataba o) zu sehen ist. Sein Gegenspieler L wird verköpert von Yamazaki Kentô (derzeit auch in Mare zu sehen), und Yûki Mio spielt Near (die im Gegensatz zu den Kinofilmen, wo sie gar nicht zu sehen war, hier eine wichtige Rolle spielen wird). Die Story soll angeblich Neues bieten, allzuviel wird aber noch nicht verraten.

Als kleinen Vorgeschmack auf die Serie – und um immer mit den aktuellsten Infos versorgt zu sein – kann man dem offiziellen Twitter-Account folgen, wo Ryuk persönlich die Fans auf dem Laufenden hält (und seine Tweets stilecht immer mit einem クックックッ… beendet).

Bericht zum Symposium „Japan-Pop ohne Grenzen“

richterEin Symposium zum Thema „Japan-Pop ohne Grenzen“ hat das Institut für Modernes Japan am Freitag, 22. Mai 2015, im Haus der Universität Düsseldorf veranstaltet. Auf dem Blog des Instituts gibt es jetzt dazu einen ausführlichen Bericht. Auf dem Programm standen unter anderem Vorträge zu den Themen shôjo-Manga, dôjinshi, Cosplay und Idols. Im Rahmenprogramm interpretierte die Sängerin Désirée Richter (siehe Foto) zwei Songs aus bekannten Anime.

Freundschaft über alles – Moralische Werte im Shônen Anime

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Naruto und seine Freunde; Flickr cc, Ryoh A

Naruto, One Piece, Bleach – diese Anime könnten vom Inhalt nicht verschiedener sein und doch haben sie alle eine Gemeinsamkeit: für die Protagonisten stehen Freundschaft und Kameradschaft an erster Stelle. Niemand wird zurückgelassen, jeder Feind, der die eigenen Freunde bedroht, wird bekämpft. Fast schon plakativ wird immer das Word „Nakama“ benutzt, was oft als „Kamerad“ oder „Freund“ übersetzt wird. Aber warum wird Freundschaft als so wichtig dargestellt? Freundschaft über alles – Moralische Werte im Shônen Anime weiterlesen

„Ich bin die Gerechtigkeit“ – Helden und Monster der japanischen Popkultur

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Tokyo-Ghoul-Cosplay von Leocadius, Foto: Flickr cc, Alkun(岸蓮)

Sie bestechen durch unglaublichen Facettenreichtum und Eigenschaften, die sie von der Masse abheben. Sie sind anders und doch scheinen sie genau wie wir zu sein. Doch ein Protagonist wird erst dann besonders faszinierend, wenn er mit Schrecken seinen eigenen Abgründen gegenüber stehen muss. Eren Jäger aus Shingeki no Kyojin, Kaneki Ken aus Tokyo Ghoul und Light Yagami aus Death Note erfreuen sich besonderer Beliebtheit unter den Zuschauern. Doch während Kira für hitzige Diskussionen sorgt, erregen Eren Jäger und Kaneki Ken Sympathie. Was macht Eren und Kaneki zu Helden, mit denen wir mitfühlen? Warum steht Light Yagami in Verruf, wenn alle drei Monster sind und schlussendlich, welches Heldenbild wird in diesen Animes/Mangas vermittelt? „Ich bin die Gerechtigkeit“ – Helden und Monster der japanischen Popkultur weiterlesen

Klassische Literatur für Dummies – Das Kapital & Co. als Manga

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Vergleich Englische Version und japanisches Original

Vielen sind Werke wie Marx‘ „Das Kapital“, Darwins „Die Entstehung der Arten“ oder auch Goethes „Faust“ ein Begriff, wissen, worum es dabei genau geht bzw. gelesen haben, es die meisten, vorallem in den jüngeren Generationen, wohl nicht.

Um diesem Trend entgegenzuwirken wurde 2007 von East Press eine Mangaserie mit dem Namen „Manga de dokuha“ (jap.: まんがで読破) ins Leben gerufen, unter der viele Werke der klassischen Literatur als Manga veröffentlicht wurden. Einige davon wurden später auch ins Englische übersetzt, wie z.B. Hitlers „Mein Kampf“ und das oben erwähnte „Das Kapital“, mit dem ich mich etwas genauer beschäftigt habe und euch gerne als Beispiel vorstellen würde. Klassische Literatur für Dummies – Das Kapital & Co. als Manga weiterlesen

Fujoshi – die Erscheinung weiblicher Otakus

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Fujoshi-Equipment. Flickr cc, girlinblack

Heutzutage gibt es immer mehr Bücher und Artikel über die otaku-Kultur Japans. Anfangs hatten otakus in Japan ein eher negatives Image und galten als die komischen Außenseiter. Seitdem in Europa und Amerika jedoch die japanischen Animes und Spiele immer mehr Ansehen gewinnen und otakus eher respektiert als verhöhnt werden, hat sich auch ihre Stellung in der japanischen Gesellschaft in den letzten Jahren verbessert. Es gibt einen riesigen Markt für otakus (Manga, Anime, Spiele, Figuren etc.) und darüber hinaus konsumieren sie nicht nur, sondern produzieren zum Beispiel auch dōjinshi 同人誌 (von Fans produzierte Manga), die zahlreich im Internet zu finden sind. Das Interesse der Allgemeinheit und Forscher an otakus wird deswegen immer größer und es gibt bereits zahlreiche Diskurse zu diesem Thema. In diesen Diskursen werden jedoch hauptsächlich Männer untersucht. Alleine das Wort otaku lässt an einen männlichen Fan denken, als ob Frauen sich nicht in demselben Maße für Manga und Anime interessieren würden. Allerdings ist in den letzten Jahren der Begriff fujoshi unter weiblichen Fans aufgetaucht und hat sich immer weiter verbreitet, aber was hat es damit auf sich? Fujoshi – die Erscheinung weiblicher Otakus weiterlesen

Aku no Hana (悪の華) – Spürst du auch das Böse in dir?

In diesem Artikel werde ich mich mit der sehr düsteren Thematik des Animes „Aku no Hana“ beschäftigen. Er besteht aus 13 Episoden und stammt von Oshimi Shûzô. Außerdem gehe ich ein wenig auf die Gedichtsammlung „Les Fleurs du mal“ von Charles Baudelaire, ein französischer Lyriker des 19. Jahrhunderts, ein, da diese wesentlicher Bestandteil der Story ist.

Aku no Hana lässt sich dem Genre Psychodrama zuordnen – und ja, man bekommt eine Menge psychischer Abgründe innerhalb der drei Hauptcharaktere zu sehen. Aku no Hana (悪の華) – Spürst du auch das Böse in dir? weiterlesen

Dragon Ball – Erfolgsrezept eines zeitlosen Werks

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Flickr cc, David Campbell

Dragon Ball (jap. ドラゴンボール) ist eine von Akira Toriyama (鳥山 明) verfasste Manga-Serie des Shōnen-Genres, welche von 1984  bis 1995 in insgesamt 42 Bänden veröffentlicht wurde. Bis zum heutigen Tag erscheinen, basierend auf dem Manga, zahlreiche Anime-Serien, Filmadaptionen, sowie Merchandise-Artikel und Videospiele. Dragon Ball hielt sich mit über 230 Millionen Einheiten für lange Zeit auf dem ersten Platz der meisterverkauften Manga-Serien weltweit und wurde erst kürzlich durch „One Piece“, einem weiteren Shōnen-Manga von Eiichiro Oda abgelöst. Dieser betrachtet sich nach eigenen Aussagen selbst als großen Dragon Ball-Fan und verfasste mit seinem Vorbild Akira Toriyama sogar eine gemeinsame Kollaborations-Kurzgeschichte ihrer jeweiligen Werke.

Um nachvollziehen zu können, weshalb Dragon Ball einen so immensen kommerziellen Erfolg verzeichnen kann, möchte ich einige Punkte genauer hervorheben. Hierbei thematisiere ich Handlung, Besonderheiten und Vermarktungsstrategie.
Dragon Ball – Erfolgsrezept eines zeitlosen Werks weiterlesen

Eine kleine Betrachtung zu Manga und Film

mangafilm
Flickr cc, dreizehn

„Historically, at many key points in its development, manga intersects with cinema and animation, to the point that manga almost appears to be a variety of moving image.“ (Lamarre 2009: 286/87)

Bewegung im Stillstand, Geräusche als Worte, Überschreitung von Bildgrenzen … In unserem Seminar haben wir uns in den letzten Wochen mit den stilistischen Eigenheiten von Manga beschäftigt – und wie auch Lamarres Aussage verdeutlicht, liegt es dabei nahe, die Stilmittel des Manga mit denen des Films abzugleichen und so Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Eine kleine Betrachtung zu Manga und Film weiterlesen

[…] 3/11 has raised not only the question of how to resist the status quo but also of how to picture an alternative future. Being a site of imaginary worlds rather than direct depictions of social reality, manga may be expected to make important contributions in this regard.

Bernd, Jaqueline (2013): „The Intercultural Challenge of the „Mangaesque“. Reorienting Manga Studies after 3/11″. In: Berndt, Jacqueline; Kümmerling-Meibauer,  Bettina (Hg.):  Manga’s Cultural Crossroads. New York: Routledge, S. 78.

Cosplay-Probleme, die um die Welt gehen: von Ebola-chan über Black-Facing bis hin zu NS-Uniformen

Photo von Doku, Cosplay von Saku
Inukashi aus No.6
Cosplay von Saku
Foto von Doku

Cosplay hat in den letzten Jahren viel an Popularität gewonnen. So ist es nicht verwunderlich, dass je mehr Interesse daran einerseits geweckt wird, gleichzeitig umso mehr Interessenskonflikte entstehen können. Es gibt zahlreiche Diskussionen über alle möglichen Themen angefangen von Make up, über die Qualität des Kostüms bis hin zum Einsatz von Cosplayern in Werbung, und manchmal wird man ganz unerwartet selbst der Mittelpunkt einer solchen Diskussion.

Was in einigen Ländern vollkommen in Ordnung ist, ist in anderen Kulturen eventuell ein sehr ernst zu nehmendes Problem. Im Bereich Cosplay kann man sich unverhofft in verschiedenen Problemsituationen wiederfinden, die man vorher überhaupt nicht bedacht hat. Nicht nur deswegen ist es wichtig über den Tellerrand hinaus zu schauen und nicht alles unüberlegt ins Internet zu stellen, denn wir alle wissen: Das Internet vergisst nie. Heute möchte ich mich drei wichtigen Themen widmen, auf die besonders Cosplayer meiner Meinung nach achten sollten. Cosplay-Probleme, die um die Welt gehen: von Ebola-chan über Black-Facing bis hin zu NS-Uniformen weiterlesen

Tipp: Manga und Spiele auf archive.org

manga library
In dem gemeinnützigen Projekt Internet Archive werden unzählige Webseiten regelmäßig gespeichert („Wayback Machine„) sowie Bücher, Videos, Musik und Software öffentlich verfügbar gemacht, deren Copyright abgelaufen ist. Hier findet sich mit der „Manga Library“ auch eine große Sammlung von Manga, die hauptsächlich in englischer Sprache vorliegen.

Die Manga Library führt zum Beispiel viele alte (und auch neuere) Manga, unter anderem „Astroboy“ (leider in einer gespiegelten englischen Version). Da es sich beim Internet Archive um ein offenes Projekt handelt, bei dem jeder mitarbeiten kann (ähnlich Wikipedia), ist allerdings nicht absolut sichergestellt, dass es sich wirklich um gemeinfreie Werke handelt. Das Internet Archive erwähnt entsprechend auch in den FAQ: „Our terms of use require that users make use of Internet Archive’s Collections at their own risk and ensure that such use is non-infringing and in accordance with all applicable laws.“

Eine weitere schöne Kategorie ist die große Sammlung an alter Software, vor allem die Classic PC Games und die Internet Arcade. Hier kann man alte Arcade-Spiele im Browser spielen – Nostalgie pur!

Ausstellungseröffnung „Japan: Kingdom of Characters“

Am 21. November 2014 öffnet die Ausstellung „Japan: Kingdom of Characters“ des Japanischen Kulturinstituts Köln ihre Tore. Die Ausstellung beschäftigt sich mit populären Kunstfiguren aus Japan (wie Astro Boy, Hello Kitty, etc) und dem Einfluss, den die wachsende Beliebtheit der sogenannten „Characters“ auf die japanische Gesellschaft hat.

 

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Zur Eröffnung um 19 Uhr wird die Direktorin Tokiko Kiyota mit einem Grußwort in die Vorstellung der Ausstellung einleiten. Dann geben die beiden Organisatoren der Anime-Convention „Dokomi“ Andreas Degen und Benjamin Schulte einen Einblick in die deutsche Fanszene, bei dem auch zwei Cosplayer zu Wort kommen werden.

Zudem hält während der Ausstellung am 12. Dezember um 19 Uhr Prof. Dr. Stephan Köhn vom Ostasiatischen Seminar (Abteilung Japanologie) der Universität zu Köln einen Vortrag mit dem Thema „Die faszinierende Welt der japanischen Character-Kultur von Astro Boy bis Hikonyan“.

Die Ausstellung läuft vom 21. November 2014 bis zum 24. Januar 2015 und ist in den Räumen des japanischen Kulturinstituts auf der Universitätsstraße 98 in Köln zu finden. Öffnungszeiten sind:

Mo-Fr 9-13 Uhr und 14-17 Uhr

Samstags von 10-17 Uhr

Ein Stückchen Japan in Deutschland – Der Manga Hof

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Ostraße 137.  Das ist die Adresse des ersten original-japanischen Manga-Cafés in Deutschland. Für die, die es nicht wissen: ein Manga-Café ist ein Café, bei dem der Gast nach Aufenthaltsdauer statt nach (Dienst-)Leistung bezahlt. Während des Aufenthaltes kann der Gast so viele Manga und Zeitschriften lesen wie er möchte bzw. schafft, freies W-Lan und die Computer nutzen, sowie von Freigetränken profitieren. Nur die japanischen Instantsuppen muss man extra bezahlen. Außerdem variieren die Stundenpreise in Bezug auf die genutzen Räume. Neu ist hierbei der Stundenrabatt. Gegen Vorlage des Semestertickets zahlt man zukünftig für die erste Stunde 4€ statt 5€.  Ein Stückchen Japan in Deutschland – Der Manga Hof weiterlesen