Wie kann es gelingen, die gesamte Geschichte der Shôwa-Zeit (1926–1989) inklusive des Kriegsgeschehens nachzuerzählen, und das Ganze auch noch unterhaltsam und witzig zu gestalten? Mizuki Shigeru ist das in seinem Manga „Shōwa: A History of Japan“ gelungen. Hasan Acur stellt uns hier dieses Monumentalwerk vor.
„Shōwa: A History of Japan“ (jap. コミック昭和史 Komikku Shôwa-shi) ist ein Manga des Künstlers Mizuki Shigeru (1922–2015), der zuerst von 1988 bis 1989 bei Kodansha in Japan veröffentlicht wurde. Die Rezeption dieses Mangas war überwiegend positiv und er erhielt viele Preise, wie beispielsweise den renommierten Kodansha-Award. Er ist mittlerweile auf Japanisch und Englisch verfügbar.
Der Autor Mizuki Shigeru ist eigentlich überwiegend für seine yôkai-Manga bekannt, die er als einer der ersten Autoren dieses Genres mit Werken wie GegeGe no Kitarō prägte. In „Shōwa: A History of Japan“ erzählt er unter anderem auch, wie er auf dieses Genre gestoßen ist und was ihn inspirierte. Der nezumi otoko („Rattenmann“) ist eine in vielen seiner Werke wiederkehrende yôkai-Figur, die auch in Shōwa prominent auftaucht. Hier übernimmt er die Rolle des Erzählers und berichtet meist über die historischen Ereignisse. Dabei durchbricht er auch oft die „vierte Wand“ und wendet sich direkt an das Publikum. Zudem kommentiert der „Rattenmann“ oft Ereignisse oder Entscheidungen kritisch, führt Interviews mit anderen Charakteren (z.B. mit dem Autor selbst) und wirkt wie die „Stimme der Vernunft“. Er spiegelt wahrscheinlich auch die Meinung des Autors wider und dient dazu, den verarbeiteten Stoff (beispielsweise mit Humor) leichter zu vermitteln.
„Shōwa: A History of Japan“ ist eine semi-autobiographische Erzählung der Shōwa-Zeit und erschien ursprünglich in acht Bänden in Japan (Die englische Version wurde in vier Bänden veröffentlicht). Es ist eine Nacherzählung vieler wichtiger historischer Ereignisse und zugleich eine autobiographische Reflexion des Autors, der in diesem Werk von seinem Leben in diesen Zeiten erzählt. In diesem Blogartikel werden nur die ersten drei der insgesamt vier englischen Bände vorgestellt, da in diesen der Pazifikkriegt thematisiert wird.

Die historischen Ereignisse sind meist sehr realistisch und ernst gezeichnet: Oft werden dafür Originalfotos oder Dokumente nachgezeichnet, wie zum Beispiel bei der Darstellung des Putschversuchs vom 26. Februar 1936 (vgl. Abb. 1). Durch dieses Einbeziehen von historischen Objekten und Ereignissen wird dem Werk Authentizität verliehen. Die schwarz-weiße Darstellung im Manga lässt den Kampf noch dunkler erscheinen, Meer und Himmel werden manchmal schwarz oder grau dargestellt, was für eine sehr düstere Atmosphäre sorgt. Im Gegensatz dazu werden die Alltagsgeschichten von Mizuki Shigeru in einem leichteren Comic-Stil erzählt. Der Manga verbindet diese beiden Elemente gut; so wechseln sich die historischen Erzählungen mit den „leichteren“ Erzählungen aus Mizuki Shigerus Alltag zu dieser Zeit ab, was bei den Lesenden für eine gute Abwechslung sorgt. Shōwa: A History of Japan – Ein Monumentalwerk über Japan im Krieg weiterlesen