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Contents Tourismus der anderen Art: Dōgo Onsen in Ehime

Von Lara Welmanns

Botchan-Raum im Dogo Onsen; Flickr, CC yisris

Wie auch in anderen Industriestaaten auf der ganzen Welt ist eine kontinuierliche Wanderung hauptsächlich junger Menschen von ländlichen Regionen in die (Groß)Städte, die durch bessere Bildungschancen und Arbeitsplätze ein attraktiveres Angebot bietet, zu beobachten, was zu einer Reihe sozialer und ökonomischer Probleme führt. Die Vermarktung von lokalen Sehenswürdigkeiten, Produkten oder Veranstaltungen für Touristen in diesen Gebieten kann als ein Lösungsansatz dieser Probleme gesehen werden. Besonders in Japan ist in diesem Zusammenhang der sogenannte Contents Tourismus (kontentsu tsūrizumu), bei dem, ähnlich wie bei dem  film-induced oder media-induced Tourismus, Medieninhalte wie Charaktere, Orte und Geschichten von Medienformen der japanischen Populärkultur als Touristenattraktion wirken.

Die Präfektur Ehime befindet sich auf der Insel Shikoku und ist aufgrund ihres kulturellen Erbes und ihrer natürlichen Umwelt ein beliebtes Ziel für Touristen. Grüner Tourismus und Kulturtourismus stehen deshalb in Ehime im Vordergrund, doch gibt es, wie in diesem Artikel dargestellt werden soll, in Ehime auch Contents Tourismus. Während Contents Tourismus meistens mit neueren Medieninhalten wie Manga, Anime und Videospielen verbunden wird, gibt es auch andere Fälle, in denen der Content eines älteren Mediums verwendet sind. Das ist auch der Fall in der Stadt Matsuyama der Präfektur Ehime, denn dort drehen sich viele der Touristenattraktionen um „Botchan“ (坊ちゃん), dem Protagonisten des gleichnamigen, von dem berühmten japanischen Schriftsteller Natsume Sōseki verfassten Roman. Des Weiteren wird gesagt, dass Dōgo Onsen, ebenfalls in der Stadt Matsuyama, das Vorbild des 2001 erschienen Anime-Films „Chihiros Reise ins Zauberland“ aus dem Hause Ghibli dient. Im Folgenden soll der Contents-Tourismus der Präfektur Ehime anhand dieser beiden Medieninhalte genauer beschrieben werden.

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Das wandelnde Schloss: „Fluch des Alterns“ einmal wörtlich genommen

Howl1Miyazaki Hayaos Anime „Das wandelnde Schloss“ ist auch hierzulande sehr bekannt. Doch was hat es eigentlich mit dem Fluch auf sich, der als Motiv dieses Films auftaucht? Welche Funktion nimmt das plötzliche Altern der Protagonistin Sophie in der Erzählung ein? Ariane Hertel hat sich für uns einmal näher mit diesen Fragen beschäftigt.

Als ein Animationsfilm aus dem Hause Ghibli ist der Film „Das wandelnde Schloss“ (Hauru no Ugoku Shiro, 2004) von Hayao Miyazaki auch in Deutschland vielen Menschen ein Begriff. Gerade unter dem Aspekt der Darstellung und der Bedeutung des Alterns lohnt es sich, dieses Animationswerk auch nach Jahren noch einmal anzuschauen und erneut auf sich wirken zu lassen.

„Das wandelnde Schloss“ ist die Filmadaption des gleichnamigen Jugendbuches von Diana Wynne Jones, erschienen im Jahre 1986. Die Geschichte, die der Film erzählt, folgt zwar grob dem Verlauf der Geschichte im Buch, weicht aber hin und wieder stark davon ab.

In einer Welt, in der viele kleine Königreiche unablässig Krieg gegeneinander führen und in der Magie und Zauberer in diese Kriege mit eingebunden werden, trifft die Protagonistin Sophie – eine Hutmacherin – auf den mächtigen und bekannten Zauberer Hauru. Beobachtet werden sie dabei leider von der Hexe aus dem Niemandsland, die Hauru für sich gewinnen will und eifersüchtig auf Sophie wird. Der Fluch, mit dem die Hexe Sophie daraufhin belegt, lässt diese auf der Stelle zu einer 90-jährigen Frau altern. Auf der Suche nach Hilfe trifft Sophie erneut auf Hauru und sein wandelndes Schloss und beschließt, dort als Putzfrau zu arbeiten, um schließlich nicht nur ihren eigenen Fluch zu lösen, sondern auch den, der auf Hauru liegt. Das wandelnde Schloss: „Fluch des Alterns“ einmal wörtlich genommen weiterlesen

Damals mit Marnie

omoidenomarnieNachdem im August dieses Jahres angekündigt wurde, dass das Produktionsstudio Ghibli in eine „Schaffenspause“ geht und sich zunächst nur noch auf die Vertreibung der bereits etablierten Marken kümmern wird, war klar: 思い出のマーニー (omoide no mānī, lit. „Erinnerung an Marnie“) wird vorerst Ghiblis letzter Animationsfilm sein.

Zu guter Letzt verzaubert Ghibli uns wieder und lässt uns an der wachsenden Freundschaft zwischen der zurückhaltenden Anna und der lebhaften Marnie teilhaben. Gemeinsam lernen alle einander besser kennen, doch bekanntlich muss alles zu einem Ende kommen, oder nicht? Damals mit Marnie weiterlesen

おもひでぽろぽろ, Omohide Poro Poro | Only Yesterday

omohide
Flickr cc, Juni Xu

Tränen der Erinnerung heißt dieser Film und ist eine Produktion von dem wohl bekannten Ghibli Studio. Die kleine Taeko erlebt in ihrer Kindheit viele prägende Ereignisse, die sie als Rückblende während der Fahrt ins ländliche Japan, um dort wieder zurück zu ihrem Ursprung zu finden, erfährt. Dieser Film ist mehr als eine Unterhaltung, da vor allem die Moderne und das schnelle Stadtleben kritisiert werden.  おもひでぽろぽろ, Omohide Poro Poro | Only Yesterday weiterlesen