
Nakazawa Keiji schuf mit „Barfuß durch Hiroshima“ ein Monumentalwerk über den Atombombenabwurf in Hiroshima – und das in Form eines Manga. Katharina Dargatz erklärt in diesem Artikel, wie der Mangaka die Eigenheiten des Mediums nutzt und so sein eigenes Trauma verarbeitet.
Jedem, der sich schonmal mit Japan beschäftigt hat, ist dieses Datum ein Begriff: 6. August 1945, der Tag des Abwurfes der Atombombe „Little Boy“ über Hiroshima.
Hadashi no Gen はだしのゲン oder „Barfuß durch Hiroshima“ von Nakazawa Keiji (1939–2012) behandelt eben jenen schicksalhaften Tag in Form eines Mangas. Der Autor erzählt, wie er und seine Familie den Abwurf der Bombe erlebt haben und wie sich ihr späteres Leben als Atombombenopfer (hibakusha) gestaltete.
Der Manga ist eine detaillierte Fassung des Werkes Ore wa mita おれは見た („I saw it“), eines kurzen Manga, den Nakazawa 1972 fertigstellte. Die Veröffentlichung von Hadashi no Gen begann 1973 und zog sich über viele Jahre durch verschiedene Magazine; unter anderem war sie auch in dem weltberühmten „Shônen Jump Magazin“ präsent. Insgesamt erschien „Barfuß durch Hiroshima“ in Japan in zehn Sammelbänden, in Deutschland sind davon vier in Übersetzung erschienen (im Carlsen-Verlag, westliche Leserichtung).
Die Erlebnisse Nakazawas sind heute nicht nur als Manga, sondern auch als Anime-Verfilmung in zwei Teilen, als Roman, Bilderbuch usw. adaptiert worden. Ein Manga als Trauma-Verarbeitung: Barfuß durch Hiroshima weiterlesen