
Der Film Yurisai 百合祭 („Lily Festival“, 2001) von Hamano Sachi beginnt mit dem stillen Tod einer Bewohnerin und bringt uns direkt hinein ins Geschehen. Ein Wohnheim, in dem Frauen im Alter von 69 bis 91 in Einzelappartements wohnen. Jede hat ihren eigenen Grund, nicht bei Ihrer Familie zu wohnen, viele sind verwitwet. Der Tod ist allgegenwärtig.
Nahezu liebevoll werden die Charaktere vorgestellt, fünf Bewohnerinnen, jede mit besonderen Alleinstellungsmerkmalen, die ein Wiedererkennen schon nach kurzer Zeit möglich machen. Die emotionale Bindung der Zuschauenden an die Charaktere wird durch die vielen Einblicke in ihre Hintergrundgeschichte gestärkt. Zu den Bewohnerinnen gesellen sich ihr Vermieter und dessen Frau, die nicht unbedingt die Sympathieträger des Films sind, aber dennoch unverzichtbar für das Leben im Wohnheim.
Der Alltagstrott der Damen sowie die persönliche Trauer der Hauptperson werden aufgebrochen, als ein alleinstehender Herr, Miyoshi Terujirô, einzieht. Längst vergessene Sehnsüchte werden in den Frauen wach, jede möchte ihn umsorgen und für sich haben. Der Herr seinerseits versichert jeder glaubhaft, sie sei die Einzige, die seine Gunst und Zuwendung genießen darf. Rivalität und Neid ziehen ein in das Leben der Bewohnerinnen und fordern ihre Opfer. Yurisai – Eigenständiges Wohnen, Erotik und Lebensfreude im Alter weiterlesen