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Ein Essay-Manga zum Thema Demenz

Abb. 1: Cover von „Pecoross‘ Mother and her Days“

Das Thema Demenz taucht in der japanischen Populärkultur in den letzten Jahren immer häufiger auf. Besonders große Popularität hat dabei der Manga Pekorosu no haha ni ai ni iku („Pecoross’ Mother and Her Days“, 2012) von Okano Yûichi erreicht, den Eri Temma in diesem Artikel vorstellt. Okanos Werk zeigt eine alternative Perspektive auf Demenz, die das Leben der Betroffenen als wertvoll und reich versteht. 

In Japan ist die Pflege der alten Menschen ein ernstes Problem. Vor allem ist die Pflege eine große Last für die Familie: Es herrscht in Japan immer noch die Ansicht, dass die Pflege von der Familie übernommen werden sollte. Mit der Verschärfung der Überalterung ist außerdem das Problem der Altersdemenz sowie der Pflege dementer Menschen immer dringlicher geworden.

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Demenz im Film: Ein Date mit Pecoross‘ Mutter

Pecoross

Ein Film über Demenz wird zum Publikumsliebling – So geschehen mit „Pecoross‘ Mother and her Days“, einem komisch-melancholischem Film, den uns hier Lara Welmans vorstellt.

Die Pflege dementer Personen ist oft eine große Herausforderung für Familienangehörige und auch Pfleger. Genau dieses Problem thematisiert der Regisseur Morisaki Azuma in seinem Film Pekorosu no haha ni ai ni iku (englischer Titel „Pecoross‘ mother and her days“), in dem er den Zuschauer auf eine Reise mit Okano Yūichi schickt, auf der er seine demente Mutter erneut kennenlernt.

Der Film basiert auf einem gleichnamigen autobiographischen Essay-Manga von Okano Yūichi, in dem er seine eigenen Erfahrungen mit seiner dementen Mutter schildert. Dieser ist 2012 erstmals in einer Zeitung in Westjapan erschienen und wurde 2013 zu einem Bestseller.  Auch die Verfilmung war sehr erfolgreich: 2014 gewann sie den Kinema Junpô Award für den besten Film. Darüber hinaus wurde er zum drittbesten Film beim Yokohama Filmfestival auserkoren und gewann bei dem Takasaki Filmfestival Preise für den besten Film,  die beste Schauspielerin (Akagi Harue) und die beste weibliche Nebenrolle (Harada Kiwako). Demenz im Film: Ein Date mit Pecoross‘ Mutter weiterlesen

Tōkyō Kazoku: Eine Hommage an Ozu

Das Remake eines zeitlosen Klassikers:  60 Jahre nach Ozus Meisterwerk Tōkyō Monogatari traute sich Yamada Yōji an eine Neuverfilmung. Lingdi Qu sah sich für uns den Film Tōkyō Kazoku genauer an.
(Die Rezension zu Tōkyō Monogatari von Jason Blaslov findet man hier)

DVD-Cover (www.trigon-film.org)
DVD-Cover (trigon-film)

„Alter(n)“, wie es im Filmclub diskutiert wird, ist bereits seit vielen Jahren ein soziales Thema, das vielfältig in den Medien und der Politik Japans diskutiert wird. Ich habe Yamada Yōjis Film „Tōkyō Kazoku“ (東京家族, 2013), ein Remake von Ozus „Tōkyō Monogatari“ aus dem Jahr 1953, ausgewählt, da er meiner Ansicht nach einige wichtige Themen in Hinblick auf die aktuelle Situation zum „Alter(n) “ in Japan aufgreift. Dies sind neben der Altenpflege vor allem die Beziehungen zwischen Eltern, Kindern und Enkelkindern, die ich im Folgenden diskutieren möchte.

Der Film handelt von dem älteren Ehepaar Hirayama Shukichi und seiner Frau Tomiko, beide 68 Jahre alt, die von Osaki Island in der Präfektur Hiroshima losfahren, um ihre drei Kinder in Tôkyô zu besuchen. Ihr ältester Sohn Koichi ist Leiter einer Klinik, die Tochter Shigeko Inhaberin eines Beauty Salons und der jüngste Sohn Shoji (gespielt von Tsumabuki Satoshi) arbeitet als Bühnenbauer. Allerdings sind die Familienmitglieder so sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt, dass Shukichi und Tomiko sich vernachlässigt und fehl am Platz fühlen und kurzerhand in ein Hotel umziehen. Nachdem er die Witwe eines alten Freundes besucht hat, möchte Shukichi schließlich zurück nach Hause. Er erzählt Tomiko, dass er den letzten Abend in Tôkyô mit seinem alten Freund Sanpei verbringen wird, während sie bei Shoji unterkommt. Shukichi und Sanpei betrinken sich den Abend über in einer Bar. Bei Shoji angekommen lernt Tomiko währenddessen seine Freundin Mamiya Noriko kennen und erfährt später von Shoji, dass er Noriko heiraten möchte. Tōkyō Kazoku: Eine Hommage an Ozu weiterlesen