Harajuku Fashion Walk

Harajuku, das Gebiet rund um den gleichnamigen Bahnhof in Tokyo, kann wohl getrost als Mekka der Japanischen Street Fashion bezeichnet werden. Hier tummeln sich bunte Gestalten in Hülle und Fülle und seit 2010 findet dort auch regelmäßig der sogenannte Harajuku Fashion Walk  statt. Alle zwei Monate treffen sich rund 50 – 100 Modeliebhaber, um gemeinsam durch die Straßen Harjukus zu flanieren. Die Deco Rangers (hier geht’s zur Facebook Page) haben dieses Event nun auch nach Düsseldorf gebracht.

Am 02.11.2013 versammelten sich rund 70 Fans der Japanischen Modewelt am Hauptbahnhof, um von dort aus gemeinsam bis zu den Rheintreppen zu wandern. Die im voraus festgelegte Route führte die bunte Truppe dabei durch die Immermannstraße, über die Königsallee und einmal quer durch die Altstadt. Natürlich mit einigen Zwischenstopps fürs Fotos schießen. Dabei konnten weder die verwirrten Blicke der Passanten, noch der hartnäckige Nieselregen die gute Stimmung trüben. Die schiere Masse an Mode-Enthusiasten, die da durch Düsseldorfs Straßen marschierten, führte jedoch an der einen oder anderen Ampel schon mal zu einer kurzfristigen Lahmlegung des Verkehrs.

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Der Fashion Walk war vor allem eine Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen, nicht nur untereinander, sondern auch mit interessierten Passanten, die sich das Warum und Weshalb des ganzen Trubels erklären ließen und gerne auch mal in kleines Erinnerungsfoto schossen. So brachte der erste Harajuku Fashion Walk in Düsseldorf nicht nur eine Menge Spaß für alle Teilnehmer, sondern half auch, japanische Street Fashion beim „Otto-Normal-Düsseldorfer“ bekannter zu machen.

Wer mehr über den Harajuku Fashion Walk erfahren möchte, dem sei die offizielle Facebook Page des deutschen und des japanischen  Fashion Walks und dieser kurze Dokumentarfilm von Tokyo Fashion ans Herz gelegt. Zum Schluss gibt es hier noch ein kurzes Interview mit einigen Mitgliedern der Deco Rangers:

Könnt ihr euch und euren Stil kurz vorstellen?

M: ich bin Marina und ich trage so eine Mischung aus Decora und Cyber Kei.

J: Hi ich bin Jojo und ich trage heute auch eine Mischung aus Decora und Cyber Kei.

Y: Hallo ich bin Yasmin und ich trage eine Mischung aus Decora und Oshare.

S: Hallo ich bin Setsu und ich trage heute Aomoji Kei.

K: Ich bin Kuzu und ich trage eine Mischung aus Decora und Cyber Kei und eigentlich allgemein Harajuku Fashion.

Was hat euch dazu veranlasst hier in Düsseldorf einen Harajuku Fashion Walk zu organisieren?

K: Also Jasmin und ich waren im Sommer in Japan und waren selbst dort auf einem Harajuku Fashion walk. Jeder von uns hatte eigentlich schon mal überlegt so etwas zu organisieren. Der originale Fashion Walk in Japan, bei dem wir mitgemacht haben, hat dann den Antrieb gegeben die Idee auch umzusetzen.

Was bedeutet Harajuku Fashion für euch?

J: Für mich ist es ein sehr wichtiges Hobby, dem ich Jahre lang treu geblieben bin und bei dem ich viele neue Leute kennengelernt habe. Mein ganzer Freundeskreis ist in der Szene.

Die Deco Rangers
Die Deco Rangers

 

Cigdem Altinpicak und Irina Hoff

6 Gedanken zu „Harajuku Fashion Walk

  1. Ich muss gestehen, mit den Bereichen der eher „schrilleren“ japanischen Mode habe ich vorher noch nie wirlich befasst – folglich wusste ich auch bisher kaum etwas darüber, besonders nicht, dass es die „Harajuku Fashion“ überhaupt als solchen eigenständigen Bereich gibt. Und dass es diese ganzen Unterkategorien, die die Mitglieder von den Deco Rangers hier nennen, gibt, finde ich besonders interessant. Bei Gelegenheit muss ich wirklich mal nachschauen, was genau solche Stile wie „Cyber Kei“ und „Decora“ eigentlich ausmacht. Der Artikel hat mich da ja doch ein wenig neugierig gemacht 😉
    Den Fashion Walk hier in Düsseldorf habe ich leider auch nicht mitbekommen; wäre bestimmt interessant zu sehen gewesen. Es würde mich daher interessieren, ob denn irgendwann nochmal ein solcher Fashion Walk ansteht, oder ob man dazu noch nichts weiß…? 🙂

    1. Meines Wissens nach wird ein zweiter Fashion Walk im Frühjahr nächsten Jahres geplant, ganz genau kann ich das aber nicht sagen. Am besten du hällst einfach die verlinkte Facebook Page im Auge^^

  2. Toll, wieviele Leute trotz des schlechten Wetters zusammengekommen sind! Ein spannendes Thema, das auch Ansatzpunkte für eigene kleine Forschungsarbeiten bieten würde.

    Da die Mode so faszinierend aussieht, wäre es schön, die beiden Fotos unten noch etwas größer sehen zu können. Können Sie die nochmal etwas größer einfügen?

    1. Die Beiden Fotos die innerhalb des Textes eingefügt sind lassen sich ja durch einen Klick aufs Foto vergrößern. Das Beitragsfoto ist eigentlich größer wurde abe beim einfügen irgendwie angepasst, ich weiß leider nicht was ich da mache kann.

  3. Da ich hier sehr oft „Cyber kei“ lese fällt mir sofort folgendes dazu ein:
    Ich finde mitunter sehr interessant wie japanische Mode sich immer wieder an bereits bestehenden westlichen Stilrichtungen bedient und diese dann zu etwas völlig neuem und einzigartigem Umkrempelt. Wie zB. der „Cyber Kei“.
    Seit ca. 2000 besteht der Stil „Cyber Gothic“ besonders in der westlichen Industrial Musik Szene. Ich denke japanische Künstler wie „DJ Sisen“ haben diesen Stil dann „japanisiert“ und so auch viele Japan-Fans angesprochen die sich von da an immer mehr an Cyber Gothic Elementen bedienen konnten.
    Ich erinnere mich noch an Zeiten (vor ca. 5/6 Jahren) in denen Diskutiert wurde das „Cyber kei“ nur eine Wortneuschöpfung der Japan-Fans sei um ihre Cyber Gothic Mode mit ihrer Japanliebe zu verbinden.
    Mittlerweile sehe ich das allerdings anders denn genau darum geht es ja bei Tokyo Street Fashion, man bedient sich bei vielen alten Inspirationsquellen, die oftmals westlich sind und kreiert so etwas vollkommen neues. Super!
    Da ich selbst seit 7 Jahren aktiv die Tokyo street fashion verfolge und auch bemüht bin selbst oft neue daran angelehnte Outfits zu tragen kommt mir eine Sache immer wieder in den Sinn. Ich finde es sehr schade, dass im Westen sehr häufig die Stilrichtungen die in Japan auftauchen nur kopiert zu werden scheinen und man sich immer wieder klar in eine „Mode-Schublade“ einordnet.
    Wohingegen in Japan oft vermieden wird sich selbst ein Lable aufzudrücken und oftmals viel experimenteller an das eigene Outfit herangegangen wird. Man versucht immer wieder inoffizielle Regeln der Mode zu brechen.
    Im westen kommt es mir allerdings so vor als versuche man leider viel zu häufig streng gewisse Regeln die man in Japan meint gesehen zu haben zu befolgen.
    Aber zurück zum Thema, super das so etwas nun auch hier in Düsseldorf zustande kommt ! Ich denke beim nächsten mal werde ich als „Miss Neko“ (Szenen Pseudonym) mit dabei sein 🙂

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