Visual Kei als Forschungsthema

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Wenn man sich die Frage eines Forschungsthemas stellt, so stellt man sich auch immer der Frage der Realisierbarkeit und der Methode wie man dieses Thema herangeht. Besonders bei Themen wie der Populärkultur, die sich, wie wir bereits in einigen Seminaren gelernt haben, unter anderem auch durch den Austausch untereinander beziehen und verbreiten. Ein Beispiel dafür ist auch die Subkultur des „Visual Kei“.

Das zu diesem Thema in 2014 erschienene Buch „Visual Kei – Körper und Geschlecht in einer translokalen Subkultur“ von Nadine Heymann möchte ich hier nun näher vorstellen.

Zur Autorin selbst: Nadine Heymann hat Europäischen Ethnologie, Rechtswissenschaften und Erziehungswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie an der London Metropolitan University studiert. Danach arbeitete sie als Referentin für politische Bildungsarbeit und verfasste anschließend durch ein Stipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung ihre Promotionsarbeit zum Thema »Geschlecht als Wissenskategorie«.

Ihr Buch beschäftigt sich daher neben Visual Kei auch mit Gender sowie der Queer Studies. Dabei beschreibt sie nicht nur die Ergebnisse und Erkenntnisse, welche sie durch die zweijährige Forschung an diesem Thema erlangt hat, sondern geht auch auf Methoden in der Forschung sowie Rückschläge ein, die sie währenddessen erfahren hatte.

Der Inhalt des Buches ist in 6 Kapitel untergliedert. Im ersten Kapitel werden bereits verschiedene Theorien, sowie Begriffe und Vorgehensweise erläutert auf die sich die Autorin im Weiteren stützen wird. Ebenso erklärt sie ihr Forschungsinteresse und warum sie sich dafür entschieden hat, bewusst auch die Fehlschläge in ihre Ausführungen miteinzubeziehen.

Das folgende 2. Kapitel beschäftigt sich dann noch einmal genauer mit der Ausführung der Forschung und Recherche, insbesondere der Feldforschung. Im 3. Kapitel wird dann näher auf den Subkulturbegriff und „Visual Kei als subkulturelles Feld“ (Unterpunkt des 3. Kapitels) eingegangen. Im folgenden Kapitel werden unterschiedliche Bereiche mit denen Visual Kei in Berührung kommt (Fanfictions, Kleidung, Treffen, usw.) behandelt. Kapitel 5 geht dann noch stärker auf das Thema der Körper- und Geschlechtersicht der Protagonist_innen im Visual Kei ein.

In jedem Kapitel werden die Ergebnisse des jeweiligen Abschnittes noch einmal zusammengefasst und erläutert, bevor schließlich im sechsten Kapitel mit einer letzten rückblickende Zusammenfassung sowie einem Zukunftsausblick der Autorin das Buch abgeschlossen wird. Im Anschluss werden neben der Literaturliste noch zwei Anhänge angeführt. Der erste Anhang gibt zwei Beispiele wieder, einmal aus einer Fanfiction und einer Art Biografie einer Autor, die aus der Subkultur Visual Kei stammt. Der zweite Anhang beinhaltet Begriffserklärungen, die in Verbindung mit dem Verständnis für diese Subkultur sind und daher auch im Buch Verwendung finden.

Alles in Allem finde ich das Buch sehr gelungen und besonders für diejenigen geeignet, die sich mit dem Themen Visual Kei, Gender studies und Queer studies auseinandersetzen wollen. Der Preis liegt bei etwa 30 Euro für 319 Seiten (inklusive Literaturliste und Anhängen).

2 Gedanken zu „Visual Kei als Forschungsthema

  1. VIelen Dank für die Rezension zu dieser spannenden Neuerscheinung! Sie haben sich sehr gut über Kontext, Autorin, Werkstruktur etc. informiert und schreiben hier sehr strukturiert und eloquent darüber! Eines würde mich aber jetzt doch noch interessieren: Was ist denn nun bei der Untersuchung von Nadine Heymann herausgekommen? Bietet Visual Kei mehr Freiraum was gender-Rollen betrifft?

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