„One litre of tears“ – Ein dorama, das dein Leben verändern könnte

namida
Flickr cc, William Shih

Ich möchte euch heute ein Weiteres der bei vielen Anklang findenden doramas vorstellen. Und zwar das, auf wahren Begebenheiten beruhende, „One litre of tears“ (auch: „A diary of tears“ oder im Original natürlich: 1リットルの涙).

In diesem dorama dreht sich alles um das Leben von Kitō Aya (in der Serie umbenannt in Ikeuchi Aya), die im jungen Alter von 15 an einer spinozerebellären Ataxie erkrankt. Spinozerebelläre Ataxien (kurz: SCA von der englischen Übersetzung ‚spinocerebellar ataxias‘) sind Erkrankungen, bei denen sich in einem meist schleichenden Prozess der Verlust von mehr und mehr Nervenzellen einstellt, bis sie schließlich zum Tode führen.

Trotz der intensiven Forschungen auf diesem Gebiet, sind sie bis heute unheilbar.

Als Kitō Aya 1975 von ihrer Erkrankung erfahren hatte, war der medizinische Fortschritt natürlich noch weitaus geringer. Wie sie damit gelebt hat und umgegangen ist, hat sie in einem Tagebuch festgehalten, bis sie letztendlich nicht mehr fähig war, zu schreiben.

2 Jahre vor ihrem Tod, 1986, wurde ihr Tagebuch von ihrer Mutter veröffentlicht, um anderen, von einer ähnlichen Situation Betroffenen, durch den tapferen Umgang ihrer Tochter mit der Krankheit Hoffnung zu machen.

Kitō Aya ist 25 Jahre alt geworden.

Nachdem das Tagebuch veröffentlicht wurde, folgten schließlich 2004 ein Film über ihr Schicksal und 2005 das dorama, von dem ich heute berichten möchte.

Sawajiri Erika spielt hier Ikeuchi Aya in 11 Episoden (+ 1 Special Episode), die schon in der ersten Folge glaubhaft vermittelt, was für ein fröhliches Mädchen sie war, das im Kreise ihrer geliebten Familie, die aus ihrer Mutter Shioka (Yakushimaru Hiroko), ihrem Vater Mizuo (Jinnai Takanori), und ihren jüngeren Geschwistern Ako (Narumi Riko), Hiroki (Sanada Yuma) und Rika (Miyoshi Ai) besteht, aufwächst.

Sie geht gerne zur Schule und trifft sich mit ihren Freunden, lebt also ein ganz normales Leben, obwohl man schnell bemerken kann, dass sie gewisse Koordinationsschwierigkeiten hat. Anfangs wird sie dafür nur belächelt und als tollpatschig bezeichnet, doch später stellt sich heraus, dass dies die ersten Anzeichen für die Krankheit waren.

In der ersten Episode schreibt sie eine wichtige Prüfung und verspätet sich fast, da sie durch diese Schwierigkeiten auf dem Weg zur Schule stürzt. Sie muss die Hilfe von einem Mitschüler namens Asō Haruto (Nishikido Ryō) in Anspruch nehmen, der Aya im Folgenden bis zu ihrem Lebensende begleiten wird.

Als sich die Anzeichen häufen und Ayas Mutter langsam den Verdacht hat, dass etwas mit ihrer Tochter nicht stimmen könnte, beschließt sie mit ihr zum Arzt zu gehen, von dem sie kurz darauf die erschütternde Diagnose erhält.

Ayas Arzt, Mizuno Hiroshi (Fujiki Naohito), setzt im Laufe der Serie alles daran, ein Heilmittel zu finden, weshalb er auch keine unwichtige Rolle in diesem dorama spielt.

Trotz den Schwierigkeiten, die diese Krankheit mit sich bringt und den schlimmen Aussichten, die Aya erwarten, rafft sie sich nach jedem schwachen Moment und jedem Tiefschlag immer wieder auf und schöpft neue Hoffnung, um ihr kurzes Leben so gut wie möglich zu genießen.

Sie möchte niemandem zur Last fallen und doch behandelt das dorama nicht nur das Leid von Aya selbst, sondern auch das, was ihre Familie und Freunde, so wie auch ihre Jugendliebe Haruto durchmachen müssen, während Aya immer kränker wird und auf immer mehr verzichten muss. Sie alle lernen dadurch etwas für ihr eigenes Leben.

Dieses dorama lebt nicht von seiner Spannung oder den unerwarteten Plot-Wendungen, da es wie gesagt auf einer bereits bekannten, wahren Begebenheit beruht und man von vornherein weiß, wie es enden wird. Es lebt davon, was für eine inspirierende Persönlichkeit Kitō Aya war, die trotz ihrem harten Schicksal nie aufgehört hat, das Leben zu lieben und dankbar für das zu sein, was sie hat.

Eine bewundernswerte Einstellung, die sehr vielen Menschen gut tun würde.

In der Special Episode geht es um Haruto Asō, der nach dem Tod von Aya selber Arzt geworden ist, um weiter nach einer Heilungsmethode für diese Krankheit zu forschen. Er erinnert sich zurück an ihre Stärke und versucht diese seinen Patienten zu übermitteln.

PS: Ich kann garantieren, dass man dabei mindestens einen Liter Tränen vergießt! 😉

Quellen:

http://wiki.d-addicts.com/1_Litre_no_Namida

http://wholediaryofaya.blogspot.de/

 

2 Gedanken zu „„One litre of tears“ – Ein dorama, das dein Leben verändern könnte

  1. Vielen Dank für den Artikel über dieses sehr beliebte dorama! Ich finde es spannend, wie ein derart „schweres“ Thema in einem Unterhaltungs-Format wie den terebi dorama so gut funktionieren kann.

    In diesem Fall wäre es denke ich besonders ergiebig, Reaktionen von Zuschauern zu untersuchen. Da es auf der Webseite der Serie jedoch kein Forum gibt, ist es in diesem Fall wohl nicht so leicht … im Internet gibt es aber auch einige Fanseiten, mit denen man evtl. arbeiten könnte.

  2. Da ich mich vor kurzem aufgrund eines Referates mit dem Film ,,One Litre of Tears“ bzw. mit Kitō Ayas Leben auseinandergesetzt habe, war ich erfreut einen Artikel über dieses Thema anzufinden. Leider habe ich das Drama noch nicht gesehen, aber der Film war besonders aufgrund seiner realistischen und unverschönten Darstellung sehr traurig und ergreifend. Als ich bei meiner Recherche erfahren habe, dass das ganze auch noch auf einer wahren Begebenheit beruht war ich sehr bestürzt. Allerdings finde ich Ayas Umgang mit der Krankheit wirklich sehr beeindruckend. Wo die meisten verzweifeln und aufgeben würden, kämpft sie weiter und zeigt sehr große Willensstärke. Meiner Meinung nach war Kitō Aya eine sehr bewundernswerte Person und ich kann jedem nur empfehlen sich ihre Geschichte anzuhören.

    Hier ist nochmal ein Link zu einer Fanübersetzung ihrer Tagebücher, die sehr interessant, aber leider auch traurig zu lesen sind:

    http://ikeuchi-aya.livejournal.com/

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